Aller guten Dinge sind drei, sagen wir oft. Und so nehme ich für den dritten Gemeindebrief dieses Jahres eine dritte Kirchenzeichnung. Der Frühlingsgemeindebrief war eine Innenraumzeichnung der Zirkower St. Johannes-Kirche und der Sommergemeindebrief eine Zeichnung der Lancken-Granitzer St. Andreas-Kirche. Auf dem Wintergemeindebrief ist nun die Evangelische Kirche Binz zu sehen, mit ihrem neugotischen Stil die jüngste der drei Kirchen unseres Gemeindebereichs.
Die Zeichnung ist von Elke Faust aus Dreieich. Sie hat im Sommer 2023 in Binz Urlaub gemacht und unsere Gottesdienste besucht.
Unsere Ev. Kirche Binz. Frau Faust hat die Kirche mit geschlossener Tür gezeichnet. In diesem Jahr ist die Kirche über viele Wochen leider geschlossen geblieben. Innerhalb eines dreiviertel Jahres wurde drei Mal der Gebetskerzentisch aus der Kirche in den Wald geschleppt und die Spendenbox des Tisches gewaltsam aufgebrochen. Die Polizei hat die Täter bisher nicht gefunden. Ich gehe davon aus, daß es immer dieselben waren, denn der Hergang der Tat war immer gleich. Anscheinend wohnen die Täter also hier, sonst wäre es nicht mehrmals so passiert. Die „Beute“ war minimal, denn ich leere die Spendenbox jeden Tag, aber die Arbeit einer Behindertenwerkstatt, die diese Tische herstellt und auch die ausgebrannten Kerzenhülsen wieder füllt, ist damit zunichte gemacht. Und für uns als Kirchengemeinde ist es eine teure Angelegenheit, aber ich war auch sehr berührt von mehreren großen Spenden für nunmehr drei neue Gebetskerzentische. Ich danke den Spenderinnen und Spendern sehr herzlich. Es gibt also wieder die Möglichkeit, Gebetskerzen in der Binzer Kirche anzuzünden. Im Winter wird die Kirche außer zu Gottesdiensten und Konzerten wegen Feuchtigkeit und Schmutz geschlossen bleiben, aber ab dem kommenden Frühjahr werde ich die Kirche wieder jeden Tag aufschließen. Es ist gut, wenn ein Ort wie Binz einen Platz zum Beten und Innehalten und Besinnen hat, eben einen Ort mit offenen Türen. Und je mehr Menschen offene Kirchen besuchen, desto kleiner ist die Gefahr von Vandalismus.
In Zirkow öffnet Frau Dittberner die Kirche in der wärmeren Jahreszeit jeden Tag und LanckenGranitz übernimmt Frau Wicka diesen Dienst. Dafür bin ich sehr dankbar und alle Gäste auch. Das zeigen die Einträge in unseren sogenannten „Anliegenbüchern“ – es sind nicht nur einfache Gästebücher, sondern viele Menschen schreiben Anliegen und Gebete hinein und legen Gott ihre Gedanken und Bitten ans Herz.
Offene Kirchentüren sind wichtig, aber auch offene Pfarrhaustüren. Im Binzer Pfarrhaus wird es demnächst auch wieder regelmäßige Sprechzeiten geben, in der Regel Dienstag bis Freitag 9 bis 10 Uhr. Wir begrüßen in unserer Gemeinde unsere neue Pfarramtssekretärin Frau Silke Düring, die sich um die Belange des Friedhofs und der Kirchenkasse kümmert. Wir wünschen Frau Düring Gottes Segen für ihre Arbeit und freuen uns, daß sie da ist. Und ich als Pastorin öffne auch die Tür und empfange Sie gerne hier.
Aber natürlich ist ein anderer „Türöffner“ wichtig. In unserem Gesangbuch heißt es: Herr, öffne mir die Herzenstür, zieh mein Herz durch dein Wort zu dir. Dein Wort gibt Trost und Seligkeit. EG 197
Und die Weihnachtszeit ist eine besondere Türöffnungszeit: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit. All unsre Not zum End er bringt. O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat. Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König zieht ein. EG 1
Öffnen wir ihm unsere Herzenstür. Ihnen allen eine gesegnete und behütete Weihnachtszeit in der Hoffnung auf Frieden
Die Kirche im Dorf lassen! Und was war zuerst da? Die Kirche oder das Dorf? Jedenfalls datiert die erste urkundliche Erwähnung der
St. Andreas-Kirche Lancken-Granitz auf das Jahr 1249, vor 775 Jahren.
Das 775. Jubiläum feiert das Dorf Lancken-Granitz in diesem Jahr am 17./18.August.
Am 18. August um 10 Uhr werden wir in der Dorfkirche von Lancken-Granitz einen Festgottesdienst feiern. Allen ein sehr herzliches Willkommen dazu.
Allerdings ist unsere heutige Kirche im Dorf nicht mehr die von vor 775 Jahren! Wie die ursprüngliche Kirche aussah und wie deren Geschichte war, das wissen wir nicht. Die heutige Kirche, der Backsteinbau mit dem Feldsteinsockel, stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei der Gewölbesanierung haben wir über der Orgel eine Inschrift gefunden: „Im Jahr des Herrn 1455... wurde dieses Werk pflichtschuldigst vollendet durch den Baumeister Nikolaus... und seinen Gehilfen“. Den Baumeister mit Hut sieht man vom Altar aus. Der Zelebrantensitz neben dem Altar an der südlichen Chorwand ist noch älter. In Minuskelschrift steht dort 1522.
Mindestens seit 1249 gibt es das Dorf mit einer Kirche. Mindestens seit 775 Jahren wird in diesem Dorf Gott gelobt und in der Not zu ihm gerufen. Noch ein anderes Jubiläum gibt es zu bedenken. Vor 250 Jahren wurde in Greifswald der Maler Caspar David Friedrich geboren. Siebenmal wanderte er über Rügen, 1801 zum ersten Mal, und er zeichnete hier, z. B. auch die Großsteingräber am Dorfausgang. Wir können vermuten, daß er auch in der Dorfkirche St. Andreas war.
Eine Kirche im Dorf ist wichtig. Aber Kirche, das ist nicht nur das Gebäude im Dorf. Kirche, das ist Gemeinde und Gemeinschaft, und die ist wichtig für den Zusammenhalt und einen wertschätzenden Umgang der Menschen miteinander.
In unseren Gemeinden Binz, Zirkow und Lancken-Granitz gibt es Veränderungen:
Unsere Pfarramtsassistentin Constanze Syring ist am 19. Juni 2024 mit nur 54 Jahren ganz plötzlich gestorben. Die Kirchengemeinde ist sehr dankbar für ihre zuverlässige Arbeit in der Kirchen- und Friedhofsverwaltung seit 2011. Unser Mitgefühl gilt Familie Syring und wir wünschen der ganzen Familie Gottes Trost und Segen.
Für die Arbeit im Büro des Pfarramtes in Binz suchen wir nun jemanden. Es ist eine geringfügige Anstellung, maximal 538 € pro Monat. Wir freuen uns auf Interesse an der Stelle, Tel. 038393/2269 oder im Pfarrhaus, Pestalozzistraße 2, bei Pastorin Handt direkt.
Unsere guten Besserungswünsche gelten unserem Binzer Küster Manfred Reif, der im Krankenhaus ist und demnächst zur Reha kommt. Er wird jetzt würdig vertreten von Herrn Baranski, wofür wir sehr dankbar sind. Aber es wäre gut, wenn sich auch diese Arbeit auf mehrere Schultern verteilte:
Wer würde zuverlässig helfen beim Glockenläuten, Kerzen anzünden, Aufräumen nach Konzerten?
In Lancken-Granitz macht diese Arbeit Frau Wicka und in Zirkow Frau Dittberner. Dafür sind wir sehr dankbar.
Unsere Gemeindepädagogin Caroline Walter wird ihre Anstellung bei uns auf 15 % reduzieren und dafür mehr auf Mönchgut und auch in Putbus arbeiten. Die Morgenkreise in den Kitas bleiben und die Unterstützung für die Krippenspiele. Die anderen Angebote für Kinder und Familien (Krabbelgruppe, Christenlehre, Singen mit Kindern, Kinderkirchenkino, Martinsfeste) werden überregional stattfinden, aber Frau Walter lädt in unseren Gemeinden dazu ein oder sie informiert auf Anfrage: Tel. 0176/21765212
Auch in der Zentralen Friedhofsverwaltung in Stralsund gibt es eine Veränderung. Frau Weltzien ist seit 1. April 2024 nur noch mit den Aufgaben des Propsteibüros betraut. Wir danken Frau Weltzien sehr für die immer zuvorkommende und hilfreiche Unterstützung in allen Friedhofsangelegenheiten. Vorübergehend wird ihre Arbeit jetzt im Kirchenamt in Greifswald gemacht. Aber ab 1. September 2024 gibt es mit Frau Ullrich wieder eine Zentrale Friedhofsverwalterin, und wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit. Eine Friedhofsführung in Binz wie in den letzten beiden Jahren wird es im nächsten Jahr wieder geben, wenn Frau Ullrich eingearbeitet ist und dabei sein kann.
Als Pastorin für „die Kirchen im Dorf“ wünsche ich uns allen eine gesegnete Sommerzeit und eine hilfreiche Gemeinschaft miteinander.
Ihre Pastorin Christel Handt