Vor längerer Zeit bekam ich eine Nachricht mit der Überschrift „Schönes Kirchlein entdeckt“ und dazu eine Zeichnung des Altarraums der St. Johannes-Kirche in Zirkow. Ich bin jeweils sehr beeindruckt, wenn Menschen nicht nur die Handykamera sondern den Zeichenstift zücken. Der Name der Zeichnerin der Zirkower Kirche ist Annett Geldschläger. An der Seite hat sie notiert, dass Kirchenmaler Hoffmann bei der Renovierung 1949 beteiligt war, und wann sie dort war: 15. Juni 2013. Manches ist inzwischen verändert, links die Gedenktafel für alle Opfer des 2. Weltkriegs zum Beispiel, und das Gewölbe ist stabilisiert.
Aber das Wesentliche ist dauerhaft. An der Bekrönung des Kanzelaltars gibt es in einer Wolke die hebräischen Buchstaben JHWH. Als Mose von Gott berufen wurde, das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei in die Freiheit zu führen, fragt Mose Gott nach dem Namen. Und Gott spricht zu Mose (2.Mose 3,14): Ich werde sein, der ich sein werde. So übersetzt es Martin Luther. Die jüdischen Gelehrten Martin Buber und Franz Rosenzweig verdeutschen: Ich bin der Ich bin da! Ich bin, der ich sein werde! übersetzt der Theologe Gerhard Begrich. Gott stellt sich also vor als der, der für uns Menschen da ist, der für uns Menschen eintritt. Das ist die Mitte der Hebräischen Bibel, des Alten Testaments. Für Jüdinnen und Juden ist der Gottesname heilig und wird nicht ausgesprochen sondern umschrieben mit Adonaj – der Herr oder der Ewige. In christlicher Tradition wurden die Buchstaben JHWH nicht selten zu Jehova verunstaltet, so auch am Altar in Zirkow. Ein Gesangbuchlied, das zur Zeit von Johann Sebastian Bach noch diese Form tradierte, heißt inzwischen „Dir, dir, o Höchster, will ich singen“.
Wir können Gott loben mit Liedern und Worten oder im Schweigen und Staunen. Und wir können bitten und hoffen, dass Gott da ist und da sein wird. Für das Volk Israel, besonders in dieser schweren Zeit, und für alle Gefangenen, die auf Befreiung warten. Und wir können bitten und hoffen, dass Gott für alle vertrauensvollen Menschen da ist, für uns alle.
Manchmal fragen wir uns, wie wir Gottes Nähe und Gegenwart denn überhaupt spüren können. Für viele Menschen ist die Gegenwart von Engeln, die uns umgeben, selbstverständlich. Was wir als Engel verstehen, bedeutet in der hebräischen Sprache „der Bote“. Der Taufengel in der Zirkower Kirche, der auf der Zeichnung so schön im Vordergrund schwebt, ist so ein Bote Gottes. Wir spüren Gottes Gegenwart in der Taufe und da, wo wir Hilfe von einem wohlwollenden Menschen erfahren, und das sagen wir dann ja auch: Du bist ein Engel. Wir selbst können zu Boten, zu Engeln für andere Menschen werden und Gerechtigkeit und Zuversicht weitertragen. Wir können uns für Menschen einsetzen, die schwach und hilfebedürftig sind. Und wir sollen die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben und vor allem sollen wir sie weitertragen. Das tun wir mit dem Friedenslicht von Bethlehem, das während der Passions- und Osterzeit auf Rügen von Kirche zu Kirche weitergetragen wird. Aus Putbus kommt das Licht am 17. März zu uns, und wir beten für den Frieden in der Kirche von Zirkow um 9.30 Uhr und in Lancken-Granitz um 10.30 Uhr und tragen das Licht weiter nach Mönchgut. Mit Gottesdiensten und Konzerten bitten wir um ein gutes, demokratisches Miteinander und wir loben den Gott Abrahams, den Gott Isaaks, den Gott Jakobs und den Gott Jesu Christi, der für uns da ist und für uns da sein wird.
Ihnen allen eine zuversichtliche und gesegnete Passions- und Osterzeit und einen hoffnungsfrohen Frühling und Frühsommer
Ihre Pastorin Christel Handt
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Uns wird besuchen das Licht aus der aufgehenden Höhe und es wird unsere Füße auf den Weg des Friedens richten.
Diese Hoffnung auf Frieden spricht der Evangelist Lukas im 1. Kapitel aus und sie ist vor unseren Ohren. Vor unseren Augen haben wir Krieg, seit einem Jahr den schrecklichen Angriffskrieg auf die Ukraine, seit vielen Jahren Krieg im Jemen, in Äthiopien, im Südsudan, in Syrien, wo dieser Krieg und in seiner Folge die geschlossenen Grenzen nun Rettung und Hilfe für die Opfer des furchtbaren Erdbebens hat zu spät kommen lassen.
Und unsere Hoffnung auf Frieden in dieser Zeit, da sich der Eroberungskrieg in der Ukraine ganz direkt auf unseren Alltag auswirkt?
Der Rügener Pfarrkonvent plant, das Friedenslicht aus Bethlehem durch die Gemeinden der Insel wandern zu lassen und zu Friedensgebeten einzuladen und, wo möglich, einen ökumenischen Friedenspilger- weg zu gehen. Das Friedenslicht wird von der Katholischen Gemeinde Rügens geholt und beginnt den Andachtsweg am 1. Sonntag der Passionszeit, am 26. Februar, in Altefähr. Über Garz, Samtens und Putbus kommt es in unseren Gemeindebereich. Am 26. März wollen wir um 9.30 Uhr eine Friedensandacht in Zirkow haben und es dann mitnehmen zur Friedensandacht in Lancken-Granitz um 10.30 Uhr. Von dort wird es dann weitergehen zu den Gemeinden auf Mönchgut. Am 26. März wird in Binz kein Gottes- dienst sein. Wer sich auf den Weg nach Zirkow machen möchte, kann um 8.48 Uhr den Bus nehmen, nach Lancken-Granitz fährt ein Bus um 9.48 Uhr. Die Kleinbahn und ein (Pilger-)Weg zu Fuß vom Bahnhof Blieschow zur Lancken-Granitzer Kirche ist auch möglich.
Von Mönchgut wird der Weg des Friedenslichtes über Bergen, Sassnitz, Schaprode, Altenkirchen, Hid- densee und Gingst gehen. Am 21. Mai, dem Sonntag vor Pfingsten, soll das Friedenslicht wieder in der Katholischen Kirche in Bergen ankommen. Verbunden ist dieser Friedensweg mit Gebeten und Liedern in der Hoffnung, daß das Licht aus der aufgehenden Höhe unsere Füße und die der politisch Verantwort- lichen in aller Welt auf den Weg des Friedens richtet.
Im Versöhnungsgebet von Coventry beten wir:
Wir alle haben gesündigt und mangeln des Ruhms, den wir bei Gott haben sollten. Darum laßt uns beten: Vater vergib! Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: Vater vergib!
Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr eigen ist: Vater vergib!
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet: Vater vergib!
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen: Vater vergib!
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge: Vater vergib!
Den Rausch, der der Leib und Leben zugrunde richtet: Vater vergib!
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf dich: Vater vergib!
Lehre uns , oh Herr, zu vergeben und uns vergeben zu lassen, daß wir miteinander und mit dir im Frieden leben. Das bitten wir um Christi willen. Amen
Aus unserem Gesangbuch singen wir : (Nr. 430)
Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Herr wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.
In der Hoffnung auf Frieden wünsche ich Ihnen eine gesegnete Passions- und Osterzeit
Ihre Pastorin Christel Handt
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In jeder Kirche auf dem Altar liegt eine weiße Altardecke. Der Altar ist festlich gedeckt, um Gott zu loben. Haben Sie die Decken schon einmal genauer angesehen? Sie haben jeweils eine verzierte Spitze.
In Binz haben wir eine Altardecke mit einer Spitze, auf der Engel und Kreuze zu sehen sind – ist es der Erzengel Gabriel, der das neue Leben ankündigt, der aber auch das Leben, wenn es schwer wird, begleitet?
In Zirkow bildet die Spitze Kelche und Kreuze ab. Ein festlich gedeckter Altar ist der Ort für Brot und Wein und für die Feier des Abendmahls.
Eine neue und sehr besondere Altardecke bedeckt den Altar in Lancken-Granitz. Frau Gu- drun Büttner hat die Decke mit einer breiten Spitze ganz umhäkelt. Ich freue mich sehr über die feine Häkelarbeit um den festen Stoff, der den Altar großzügig bedeckt und festlich aussieht. Schon vorher hatte es dort eine selbstgehäkelte Altardecke gegeben, für die die damalige Bremische Partnergemeinde das Garn geschenkt hatte, weil es in der DDR keins gab.
Die apokryphen Legenden neben den Evangelien erzählen, daß Maria als junges Mädchen in Jerusalem zu den Tempeljungfrauen gehörte. Sie webte für den Tempel den Vorhang, das Textil. Der Text der Evangelien verwebt die Geschichte des Messias mit der Geschichte Marias und mit unserer Geschichte. Das hören wir zu Weihnachten aus dem Lukasevangelium.
Eine Altardecke mit Spitze ist ein festes Gewebe, ein Textil. An einen Altar versammelt uns ein Text, die Worte der Bibel verweben unsere Lebensgeschichte mit Gottes Zusage, mit uns zu gehen durch dunkle Zeiten und uns die Angst zu nehmen und uns zu stärken.
Gott sollen wir die Ehre geben und wir sollen einander stärken. Im Vertrauen auf Gott könnten wir uns zu einer stabilen Gemeinschaft „verweben“.
Jede Kirchengemeinde und die ganze Kirche soll eine gut verwobene, stärkende Gemeinschaft sein.
Jede Kirchengemeinde in der gesamten Nordkirche wählt am 1. Advent einen neuen Kirchengemeinderat und Sie sind eingeladen mitzuwählen.
Der neue Kirchengemeinderat BINZ/ZIRKOW mit zwei Stimmbezirken Binz und Zirkow und der Kirchengemeinderat von Lancken-Granitz wird jeweils fünf Mitglieder haben.
Zu Wahl stehen für Binz/Zirkow: Andreas Bachmann (65) aus Binz, Christiane Dittberner (70) aus Zirkow, Volker Dittberner (51) aus Zirkow, Dr. Yvonne Dorrong (58) aus Binz, Wolfgang Horst (81) aus Binz, Annemarie Ottenbreit (69) aus Binz und Malthe Syring (20) aus Binz. Am 1. Advent können Sie fünf dieser Kandidaten wählen neben dem Gottesdienst, in der Evangelischen Kirche Binz von 9-12 Uhr und in der Dorfkirche Zirkow 10-13 Uhr.
Für den Kirchengemeinderat LANCKEN-GRANITZ kandieren: Peggy Damp (42) aus Neu- Reddevitz, Beate Eckert (64) aus Moritzdorf, Ilona Ehrke (69) aus Sellin, Christina Hemmann (41) aus Lancken-Granitz, Karina Schlifke (47) aus Lancken-Granitz, Florian Werbke (48) aus Blieschow und Silke Wicka (43) aus Lancken-Granitz. Fünf dieser Kandidaten können Sie neben dem Gottesdienst in der Dorfkirche von Lancken-Granitz 14 -17 Uhr.
Es ist auch Briefwahl möglich.
Ihnen allen eine gesegnete Weihnachtszeit und behütetes neues Jahr!
Ihre Pastorin Christel Handt
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Steine können Geschichten erzählen. Deshalb haben wir auf unseren Friedhöfen Grabsteine mit den Namen der Verstorbenen, damit sie uns etwas aus der Geschichte erzählen.
Diesen Geschichten wollen wir lauschen und laden unter dem Thema „Was die Grabsteine erzählen“ zu einer Führung über den Kirchlichen Friedhof Binz herzlich ein. Wir treffen uns am Freitag, dem 19. August, um 19.30 Uhr an der Friedhofskapelle.
Lassen Sie sich überraschen!
Der Kirchliche Friedhof Binz wurde 1909, also noch vor dem Bau der Ev. Kirche, angelegt und befindet sich vor dem Ortsausgang in Richtung Jagdschloß links im Wald.
Auf dem Kirchlichen Friedhof in Binz konnten wir durch Ihre Spenden im Frühjahr einen neuen Zaun setzen, alte Betonumrandungen wegräumen und die Wege ein wenig ausbessern, aber es bleibt ein Waldfriedhof mit Waldwegen. Wir danken Ihnen für Ihre reichlichen Spenden sehr herzlich. Für Bestattungen haben wir Sarg-Gräber und Urnen-Gräber. Es gibt die anonyme Urnenbegräbniswiese. Und es gibt gegenüber der Kapelle die Grabanlage, auf der die Urnengräber Namensplatten tragen. Es gibt auch quadratische Urnengräber, die Platz für Bepflanzungen vorsehen. Am Eingang des Friedhofs tragen die Quittenbäume, unter denen Baumbestattungen möglich sind, reichlich Frucht – ein schönes Bild für ein Leben, das über den Tod hinaus Frucht trägt. Neu angelegt wird jetzt bei der Kapelle ein Feld, auf dem Sargbestattungen ohne Pflegeaufwand möglich sind. Es wird Rasen gesät, aber es gibt die Möglichkeit, am Grabstein Blumen abzustellen.
Diese Sarg-Rasengräber haben wir neben gewöhnlichen Sarg- und Urnengräbern in Lancken-Granitz auch, wo der Friedhof ein richtiger Gottesacker um die Kirche herum ist. Natürlich gibt es auch dort Rasengräber für Urnen und eine Grabanlage unter einer Trauerbirke. An der Stelle, an der man vom Lancken-Granitzer Friedhof auf den Selliner See schauen kann, haben wir einen Gedenkstein „Gegen das Vergessen“ aufgestellt. Dort können Grabplatten mit Namen für Verstorbene, die seebestattet wurden, erworben und verankert werden, um eine Erinnerung zu behalten.
In
Zirkow war ursprünglich der Friedhof um die Kirche herum. Etliche alte Grabsteine sieht man noch. Als dieser Platz belegt war, wurde ein weiterer Friedhof an der Binzer Straße angelegt, wovon aber inzwischen der hintere Teil stillgelegt wurde. Auch in Zirkow haben wir Gräber für Särge und
Urnen und eine anonyme Begräbnisstätte und es gibt die Möglichkeit von Urnenbestattungen mit Namensplatten.
Aber in den Kirchengemeinden erzählen ja nicht nur Grabsteine Geschichten oder die Steine unserer Kirchengebäude. Der 1. Petrusbrief erinnert daran, daß jede und jeder von uns ein lebendiger Stein im Hause Gottes, also in der Kirchengemeinde, ist (1.Petr.2,5).
Jede Kirchengemeinde hat einen Kirchengemeinderat, der 6 Jahre im Amt ist, bevor wieder neu gewählt wird. In allen Kirchengemeinden der gesamten Nordkirche werden am 1. Advent die Kirchengemeinderäte neu gewählt.
Der neue Kirchengemeinderat für Binz/Zirkow und der KGR für Lancken-Granitz wird jeweils 5 Mitglieder haben. Gewählt wird am 1. Advent vor und nach den Gottesdiensten.
Für Binz/Zirkow kandidieren Herr Andreas Bachmann, Frau Christiane Dittberner, Herr Volker Dittberner, Frau Eva-Maria Nofz, Frau Annemarie Ottenbreit, Herr Malthe Syring und…
Für Lancken-Granitz kandidieren Frau Peggy Damp, Frau Beate Eckert, Frau Karina Schlifke, Frau Silke Wicka und…
Noch bis zum 2. Oktober 2022 können Kandidaten vorgeschlagen werden. In den Gottesdiensten am Totensonntag werden die Kandidaten sich noch einmal persönlich vorstellen.
Bis dahin Ihnen allen eine gesegnete und gut behütete Zeit,
Ihre Pastorin Christel Handt
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Zur Ruhe kommen - in die Stille hören
An jedem ersten Mittwoch im Monat laden wir von Juni bis Oktober um 20.00 Uhr zur Besinnung am Abend in einer Taizé-Andacht in die Ev. Kirche Binz ein.
... gemeinsam meditative Gesänge anstimmen, auf Gottes Wort hören und einmal ganz still werden ...
Im Anschluss ist Gelegenheit für ein freundliches Gespräch bei Getränken und kleinen Snacks.
Hat es Ihnen gefallen? Dann besuchen Sie doch gern weitere Taizéandachten, z.B. in Sassnitz oder in Barth.
Die Mission lautet: viele Rätsel lösen, Verstecktes lüften, um gemeinsam den Weg zurück in die Freiheit zu finden.
Alle 14 Tage donnerstags um 13.00 Uhr in der Ev. Kirche Binz.
Bitte planen Sie für die Aktion bitte zwei Stunden ein.
Das Angebot ist kostenfrei. Wir freuen uns aber über eine Spende für die Kinder-und Jugendarbeit der Kirchengemeinde.
In unserer Evangelischen Kirche in Binz wohnen Schmetterlinge, viele von der Familie der Tagpfauenaugen und einige von der Familie der Admirale. Manche Gottesdienstbesucher und Gäste unserer Kirche beobachten die Schmetterlinge sehr aufgeregt und möchten sie am liebsten alle nach draußen bringen. Natürlich muß man ein wenig auf sie achtgeben. Wenn sie auf dem roten Sisal-Teppich sitzen, sind sie schwer zu erkennen und sind in Gefahr zertreten zu werden. Ansonsten aber scheinen sie sich in der Kirche sehr wohlzufühlen und ich freue mich, dass sie da sind.
Schmetterlinge sind „Auferstehungstiere“, obwohl sie in der Bibel nicht vorkommen. Im alten Ägypten und in der antiken Philosophie galt der Schmetterling als Sinnbild der Seele, die nach dem Tod des Menschen den Körper verlässt. Im Judentum und im frühen Christentum gibt es diese Trennung von Leib und Seele nicht. In der Bibel wird sie nicht erwähnt. Aber die christliche Theologie hat schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt die antike Symbolik übernommen und den Schmetterling auf Tod und Auferstehung Jesu Christi und der Gläubigen bezogen. Es ist ja auch ein wunderbares Bild. Aus den Schmetterlingseiern kriechen Raupen und symbolisieren das Leben. Die Raupen verpuppen sich und liegen in scheinbarer Todesstarre. Das ist ein Bild für den Tod. Dass aus diesem vermeintlich toten Gebilde ein wunderbarer farbiger Schmetterling kommt, deutet auf die Auferweckung hin.
Das Christentum hat die Vorstellung der unsterblichen Seele aus der Antike übernommen. Seit der Barockzeit gibt es Gemälde der Madonna mit Kind, auf denen Jesus mit Schmetterlingen zu sehen ist. Im 18. und 19. Jahrhundert finden wir Schmetterlinge auf Grabsteinen, die die Auferweckungshoffnung ausdrücken.
In der Bibel ist die Auferweckung Jesu nicht beschrieben. Die Evangelien erzählen vom leeren Grab und von der Botschaft an die Frauen „Fürchtet euch nicht!“ (Mt. 28,5). Die Bibel erzählt von neuer Gemeinschaft und Stärkung und Ermutigung zum Leben nach Tod und Traurigkeit und Angst. (Lk. 24)
Diese neue Hoffnung, dieses neue Leben können wir „anziehen“ wie ein Kleid so wie der Schmetterling seine Flügel entfaltet. Im Epheserbrief 4,24 heißt es „Zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Der Kolosserbrief lädt ein (Kap. 3,12 ff.) : „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander.“
Indem wir diese Hoffnung und diese gute Art des Umgangs miteinander „anziehen“, so wie der Schmetterling seine Flügel entfaltet nachdem er aus dem Kokon kriecht, erfahren wir etwas vom Geheimnis des Osterfestes und von der Hoffnung auf Auferweckung, die Gott uns schenkt. Daran erinnern uns auch die Schmetterlinge in der Binzer Kirche. Im Frühjahr kriechen sie aus dem Kokon, entfalten ihre leuchtenden Flügel, flattern und „kommen zum Leben“. Wenn die Kirche wieder tagsüber geöffnet ist, können sie draußen genug Nahrung und innen Schutz vor Regen und Wind finden. Im Winter kommen sie zur Ruhe und im nächsten Frühjahr erwacht das Leben neu.
Das schenke Gott auch uns und segne uns die österliche Zeit
Ihre Pastorin Christel Handt
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Die alten Kirchen auf dieser Insel – und nicht nur hier – sind Heiligen geweiht. Und sie sind geostet, d.h. die Grundsteine sind beim Bau am Gedenktag des jeweiligen Heiligen bei Sonnenaufgang gesetzt worden und der Bau ist nach Osten und nach dem Licht ausgerichtet worden.
In Binz gibt es einfach die „Evangelische Kirche“. 1911_1913 war diese Weihe nicht üblich. Die Zirkower Kirche ist St. Johannes geweiht und die Kirche von Lancken-Granitz St. Andreas. Der Pfarrkonvent der Insel Rügen hat beschlossen, daß die Pastorinnen und Pastoren in anderen Gemeinden die jeweiligen Patrozinien ihrer Kirchen mit einem Gottesdienst vorstellen. Die Altefährer Pastorin Ellen Nemitz war hier mit St. Nikolaus. Am 1. August wird Pastor Joachim Gerber aus Gingst einen Gottesdienst zu St. Jakobus halten und ich werde in Gingst St. Andreas thematisieren. Wer war St. Andreas? Sein Attribut, das Andreas-Kreuz, kennt jeder. Damit ist dieser Jünger, dieser Apostel an Lancken-Granitz an der Tür zur Kanzel dargestellt. Aber was kennen wir sonst von ihm? Andreas war der Bruder von Simon Petrus. Beide waren Fischer und waren die ersten, die Jesus zu seinen Jüngern berief. Im Johannesevangelium wird Betsaida als seine Heimatstadt genannt und dass er sich Johannes dem Täufer angeschlossen hatte. Aber mehr erzählt die Bibel nicht. Alle weiteren Geschichten sind Legenden, aufgeschrieben in der Legenda aurea. Es sind Geschichten, die davon erzählen, dass Andreas die Schwachen schützte und stärkte. Er begleitete einen jungen Mann zum Gericht. Seine Mutter wollte ihn sexuell mißbrauchen, und als er sich wehrte, zeigte sie ihn an, er habe sie verführen wollen. St. Andreas half dem jungen Mann vor Gericht, Recht zu bekommen. Im Jahr 60 n. Chr. heilte St. Andreas Maximilla, die Frau des Statthalters von Patras. Sie wurde Christin und eine selbstbestimmte Frau, die sich ihrem gewalttätigen Mann entzog. Daraufhin ließ der Statthalter St. Andreas an einem Kreuz mit schrägen Balken kreuzigen. Maximilla, die Frau des Statthalters, sorgte für eine würdige Bestattung, erzählt die Legende. Das schräge Kreuz haftet dem Heiligen so typisch an, daß man vom Andreaskreuz spricht, auch bei Fachwerkhäusern oder an Bahnübergängen. Und das ist ja ein Zeichen zum Schutz, was St. Andreas sehr entspricht. Im Volksbrauch ist die sog. Andreas-Nacht, die Nacht zum 30. November, wichtig, denn St. Andreas ist der Patron der Liebenden, die heiraten wollen. Und natürlich ist er der Patron der Fischer und Fischhändler. Vielleicht ist die Lancken_Granitzer Kirche deshalb dem St. Andreas geweiht. Man schaut auf den Selliner See, wo es früher viele Fischer und Fischhändler gab. Und heute? Ein Schutzpatron gegen Gewalt und für die Liebe ist auch heute gut. St. Andreas ist mit seinem Andreas-Kreuz auf die Kanzeltür in der Lancken-Granitzer Kirche gemalt, denn am Kreuz predigte er vor seinem Tod noch zwei Tage. In Lancken-Granitz können Sie ihm lauschen.
Ihnen allen eine schöne Sommerzeit mit Schutz und Segen!
Ihre Pastorin Christel Handt
Während ich dies schreibe, ist Winter und wir gehen auf das Frühjahr zu. Während ich dies schreibe, gelten alle Pandemie-Beschränkungen, aber wir hoffen auf Lockerungen. Während ich dies schreibe, ist Beginn der Fastenzeit, und wir gehen durch die Passionszeit auf Ostern zu. Die Bibel beschreibt dies als Weg vom Dunkel zum Licht.
Im Evangelium des Matthäus lesen wir:
Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen die Frauen zum Grab. Der Engel des Herrn wälzte den Stein weg. Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. (Mt. 28,1 f.)
Im Markusevangelium heißt es:
Die Frauen kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh als die Sonne aufging. Der Stein war schon weggewälzt. Sie sehen einen jungen Mann im weißen Gewand und hören eine Stimme des Trostes. (Mk. 16,2 ff.)
Die Frauen gehen am Ostermorgen aus der Dunkelheit auf das Licht zu. Sie gehen aus der Traurigkeit auf den Trost zu, aus der Aussichtslosigkeit in die Zuversicht, aus dem Schweigen ins Gespräch.
Diesen Weg haben wir in der Zirkower Kirche an jedem Ostermorgen um 6 Uhr zelebriert. Wir haben jeweils das Osterlicht in die dunkle Kirche getragen und das Licht einander weitergegeben und sind später ins Gespräch gekommen. Weil wir in diesem Jahr kein Abendmahl feiern und kein Osterfrühstück haben können, werden wir den Frühgottesdienst in diesem Jahr nicht feiern.
Aber um 11 Uhr feiern wir in Zirkow eine Osterandacht mit Entzünden der Osterkerze. Und in Binz und Lancken-Granitz werden wir natürlich in den Gottesdiensten auch das Osterlicht entzünden.
Unsere Gemeindepädagogin Frau Walter wird in Binz kurz vor Ostern einen Passions- und Hoffnungsweg „Vom Dunkel ins Licht“ gestalten, ähnlich den Krippenfenstern im Advent. Wir werden uns auf dem Weg zum Licht und zur Hoffnung machen. Und welche Hoffnungspunkte und Lichtblicke gibt es?
Für viele Menschen ist die dunkle Winterzeit sehr schwer und einsam gewesen. Seniorennachmittage und Chorproben dürfen noch nicht wieder stattfinden.
Für Eltern und Kinder bietet Frau Walter Familienwandertage an am 17. April, am 8. Mai und am 5. Juni, jeweils von 10 bis 14 Uhr.
Krabbelgruppe, Christenlehre und Konfirmandenunterricht finden online statt.
Einige Baumaßnahmen sind fertig geworden bzw. am Werke. Der einbruchgefährdete Keller unter dem Eingang der Binzer Kirche ist verfüllt. Nun müssen wir das Pflaster vor dem Eingang erneuern.
Im Binzer neu gestalteten Gemeinderaum hängt das Bild des früheren Lancken-Granitzer Altars, die Kopie von Raffaels Madonna della sedia. Es ist dank zweier Spenden inzwischen frisch restauriert und muss noch gerahmt werden.
In der Kirche von Lancken-Granitz wird das Südportal restauriert. Zum Ostergottesdienst können wir es hoffentlich wieder benutzen.
Für die Zirkower Kirche soll die Tafel zur Erinnerung an die Gefallenen und alle Opfer des Zweiten Weltkriegs neu gestaltet werden, damit sie zu den Tafeln für die Opfer des ersten Weltkriegs passt. Außerdem soll die Pastorenliste weitergeführt werden. Beides gestaltet der Künstler Arno Neufeld aus der Nähe von Kiel und ist von Familie Fiedler aus Marburg, Nachfahren des Zirkower Pastors Johann Fiedler, gestiftet worden. Die Reinigung und Sicherung der Pastorenliste auf der Wand durch Restaurator Wagner war auch Bestandteil dieser Spende. Im Gottesdienst am 9. Mai um 10 Uhr in Zirkow werden wir beides einweihen.
Einen Konzertsommer für Binz plane ich auch wieder in Kooperation mit der Binzer Kurverwaltung. Die Konzerte in der Kirche von Lancken-Granitz werden von der Gemeinde Lancken-Granitz unterstützt. Ich habe die Hoffnung, dass kulturelle Veranstaltungen stattfinden dürfen.
Also gehen wir aus der Dunkelheit zum Licht.
Der das Licht gegeben hat zu leuchten in der Welt, der den Morgen und den Abend rötet und der uns ins Leben ruft, der segne uns auf dem Weg von der Dunkelheit ins Licht. Der uns Hoffnung gibt, der schenke uns den Lichtblick, den es braucht, das Leben zu bestehen. Gott, der aus dem Tod ins Leben ruft, gebe uns Lebensmut und segne uns in Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferweckten!
Ihnen allen eine frohe und lichtvolle Osterzeit
Ihre Pastorin Christel Handt
Gottesdienst zum Palmsonntag
am
28. März, um 9.30
in der Ev. Kirche Binz
Gottesdienste zum Karfreitag
am
2. April, um
9.30 in der Ev. Kirche Binz und um
15.00 in der Dorfkirche Zirkow
Gottesdienste zu Ostern
am Ostersonntag,
4. April um
9.30 in der Ev. Kirche Binz und um
11.00 in der Dorfkirche Zirkow
am Ostermontag,
5. April um
10.00 in der St. Andreas-Kirche Lancken-Granitz
Müssen leider Pandemie-bedingt ausfallen.
Stattdessen war ein Video-Gottesdienst vorgesehen, der mit technischer Unterstützung der Kurverwaltung entstanden ist.
Dafür bedanken wir uns, aber Pastorin Christel Handt und Kantor Thomas Klee bedauern sehr, dass der Gottesdienst nicht rechtzeitig und in der Qualität, die Sie sonst von uns gewohnt sind bereitgestellt werden konnte.
Erfreulicher Weise konnten wir Ihnen zwischenzeitlich hier den Ostergottesdienst aus dem Dom zu Schleswig präsentieren.
Der Ostergottesdienst aus der Evangelischen Kirche Binz steht mittlerweile auch zur Verfügung.
Selbstverständlich möchten wir Ihnen diesen nicht vorenthalten, trotz aller technischen Schwierigkeiten.
Vom 23. März bis 6. April sind in Bergen, Binz, Putbus und Sassnitz welche zu erkunden.
Initiiert von den ortsansässigen Ev. Kirchengemeinden sind bis zu 8 Stationen an öffentlichen Orten aufgebaut, mit denen man einen schönen Familienausflug erleben kann.
Dabei dreht es sich voll und ganz um die Ostergeschichte und es gibt einige kreative und schöne Aufgaben zu meistern.
Während in Bergen und Putbus 8 Stationen für Grundschulkinder konzipiert sind, eignen sich die 7 Stationen in Putbus und Binz auch schon für Kinder ab 3 Jahren. In Begleitung von einem oder mehreren Erwachsenen können die Kinder so die Geschichte von Ostern in Wort und Bild kennenlernen.
Schätzungsweiße braucht man für alles 90min. Aber auch wenn man sich Zeit lässt, dauert es bestimmt nicht mehr als zwei Stunden. Es ist auch nicht notwendig alles an einem Stück zu machen, stattdessen kann man die Stationen auf zwei oder drei Nachmittage verteilen.
An jeder Station gibt es ein Hinweisschild mit einem Ausschnitt aus der Ostergeschichte, einem Bild und eine kleine Aktion oder Aufgabe. Die letzte Station ist für eine Überraschung gut.
Flyer mit Lageplan der Stationen werden über die Kitas und Schulen vor Ort verteilt.
Ein paar Materialien sind selbst mitzunehmen:
Stift und Papier zum Schreiben, eine Scheibe Brot oder ein Brötchen, ein Stück Schnur, Taschenmesser.
Bei einigen Stationen ist es möglich Bonusmaterial mit einem QR-Code abzurufen. Wenn verfügbar, dann ist es also sinnvoll ein Gerät mit QR-Code Reader und Internetverbindung mitzunehmen.
Viel Freude beim Entdecken auf dem Weg auf Ostern zu!
Herzliche Grüße
Ihre Gemeindepädagogin Caroline Walter und Pastorin Christel Handt
Liebe Kirchengemeinde!
Seien Sie herzlich aus dem Evangelischen Pfarrhaus gegrüßt.
Wir sind schon ein ganzes Stück in das neue Jahr gegangen. Möge es ein gesegnetes und behütetes Jahr werden.
In der Kirche in Binz leuchtet immer noch der Weihnachtsstern und ist auch abends von der Straße aus zu sehen. Die Krippe mit der Kerze darin steht noch und auch die Krippenfiguren von Norbert Pohl auf dem Altar.
Der Weihnachtsfestkreis dauert bis zum Fest Mariä Lichtmeß, also bis zum 2. Februar. Bis dahin werden wir Stern und Krippe in der Kirche haben.
Für die letzte Januarwoche hatte ich im Gemeindebrief statt der Bibelwochen-abende zur nachmittäglichen Bibellektüre aus dem Lukasevangelium eingeladen. Die darf nun nicht stattfinden.
Aber Gottesdienste können wir feiern. An den kommenden Sonntagen möchte ich in den Gottesdiensten den Evangelisten Lukas mit seiner Botschaft vom heilenden Christus vorstellen.
Wir feiern in Binz jeden Sonntag um 9.30 Uhr Gottesdienst und in Zirkow am 31. Januar und am 7. März jeweils um 11 Uhr.
In den Gottesdiensten am 31. Januar werden wir mit dem Bibeltext Lukas 2, 22-40 das Fest Mariä Lichtmeß/Tag der Darstellung des Herrn im Tempel bedenken.
Am
Freitag, dem 5. März, feiern wir Gottesdienst zum Weltgebetstag
um 19.30 Uhr in der Evangelischen Kirche in Binz.
Frauen aus der Republik Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, 1750 km östlich von Australien, 500 km nordöstlich von Neukaledonien, haben unter dem Thema „Worauf bauen wir?“ die Bibeltexte ausgewählt, die Lieder und Gebete vorbereitet und laden Frauen und Männer in aller Welt ein, diesen Gottesdienst zu feiern und mitzubeten.
Ein Essen nach Landesrezept darf diesmal nicht serviert werden.
Trotzdem sind alle herzlich willkommen.
Im Gottesdienst ist ab jetzt das Tragen einer FFP2-Maske oder einer blauen medizinischen Maske verpflichtend. Einfache Stoffmasken sind nicht mehr erlaubt.
Ihre Pastorin Christel Handt
Seien Sie herzlich aus dem evangelischen Pfarrhaus gegrüßt.
Wir gehen auf Weihnachten zu und ich habe zusammen mit Kantor Klee die Gottesdienste vorbereitet und mich gefreut über die zugewandte Hilfsbereitschaft und Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kurhauses Binz, um dort die Gottesdienste feiern zu können.
Der Kirchengemeinderat Binz/Zirkow hat aber in der Sitzung am Freitag, dem 18.12.2020, entschieden, die Gottesdienste abzusagen.
Der Kirchengemeinderat Lancken-Granitz hat sich dieser Entscheidung angeschlossen.
Das Risiko, durch das Treffen vieler Menschen zu den Gottesdiensten zur Ausbreitung der Pandemie beizutragen, ist zu hoch. Als Kirchengemeinde müssen wir umsichtig handeln und sind für die Gesundheit aller Besucher, Gemeindemitglieder und Mitarbeiter verantwortlich.
Bitte lesen Sie doch am Heiligabend die Weihnachtsgeschichte, am besten laut, auch dann, wenn Sie alleine sind.
Die Bischöfe laden dazu ein, um 20.00 Uhr in allen Haushalten das Lied „Stille Nacht“ zu singen und sich dadurch mit anderen verbunden zu fühlen.
Mit Hilfe der Binzer Kurverwaltung werden wir einen Gottesdienst aufnehmen, den Sie ab dem 24.12.2020 im Internet anschauen und miterleben können. (siehe unter Gottesdienste und Veranstaltungen)
Ich wünsche Ihnen in dieser nicht so leichten Zeit Gottes Licht und Trost und ein gesegnetes Fest!
Ihre Pastorin Christel Handt
Wir gehen auf das Weihnachtsfest zu. In diesem Jahr mischt sich in unsere Vorfreude und in unsere Planungen Sorge und Angst.
Wir möchten gerne Besuch haben oder Besuche machen.
Wir möchten beim Weihnachtsessen nicht allein sein.
Wir möchten Weihnachtslieder singen.
Wir möchten einen festlichen Gottesdienst mitfeiern, aber langfristige Planungen sind im Moment nicht machbar.
In jedem Fall werden wir Weihnachten mit einem anderen Gefühl feiern als in früheren Jahren. Das kann aber auch heißen: bewußter, dankbarer, achtsamer.
Wir können aufmerksamer auf die Worte aus dem Lukasevangelium hören. Immer wieder kommt der Engel und sagt: Fürchte dich nicht! Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren.
Wir können vielleicht andächtiger Kerzen aufstecken und Weihnachtssterne basteln und aufhängen und Weihnachtsbilder anschauen.
Sabine Burwitz aus Binz hat für diesen Gemeindebrief die Weihnachtsikone zur Verfügung gestellt, die sie im Kloster St. Gertrud in Alexanderdorf bei Zossen „abgeschrieben“ hat. Ikonen, das sind Andachtsbilder der Christen aus der Ostkirche, keine Kunstgegenstände oder Dekorationsobjekte. Vor Ikonen wird zu Gott gebetet und meditiert. Ikonen machen die göttliche Kraft transparent und bringen Licht in unsere Welt. Deshalb werden sie auch nicht einfach abgemalt, sondern abgeschrieben. Der Inhalt wird buchstabiert. Sabine Burwitz hat im Kloster Alexanderdorf die Geburt Christi abgeschrieben. Die Ikone aus dem 6. Jh. n. Chr., ursprünglich aus Palästina, gehört zu einem Reliquienschrein in Rom.
Wir schauen in eine Höhle. Die Geburtsgrotte mit ihrer Dunkelheit bildet unsere Welt und den Innenraum unserer Seele ab und Gottes Licht erfüllt das Dunkel. „Die Geburt des Christus“ – so ist diese Ikone überschrieben und wir lesen über dem Kopf der Maria "MP OY". Maria bringt Gott selbst zur Welt. "IC XC" - Jesus Christus steht über dem Kopf des Kindes, das Licht bringt in die Welt, die vom Tod bedroht ist. Das Jesus-Kind ist eingewickelt wie auch Tote eingebunden wurden und die Krippe ist ein sargähnlicher Kasten. Aber Hoffnung gibt der wärmende Atem von Ochs und Esel und die lebendigen Augen des Kindes und von Maria und Josef. Gott schaut uns Menschen liebevoll an. Hinter Josef wächst ein neuer Baum aus dem kargen Felsen. Das hoffen wir, dass Weihnachten neue Hoff- nung bringt. Maria im blauen Kleid liegt auf einem blauen Bett. Es ist die Farbe des Himmels. Unsere Welt soll nicht eng und klein sein, sondern weit und hell. Maria weist auf ein kleines Fensterchen. Dieses Kind von Bethlehem und jedes Kind ist ein Fenster zum Himmel.
In einem Weihnachtshymnus der Ostkirche heißt es: Himmel und Erde sind heute vereint, da Christus geboren wurde. Heute ist Gott auf die Erde herabgekommen und der Mensch ist zu den Himmeln aufgestiegen.
In dieser Begegnung von Himmel und Erde, Licht und Dunkel, Gott und Mensch, soll alle Angst und Sorge aufgehoben sein. Weihnachten ist das Fest, dass eine Ermutigung von außen zu uns kommt, die sich mit unserer eigenen Kraft zu einer neuen Gestalt formt.
Gottes Licht in Jesus Christus komme zu allen, die sich fürchten, zu allen, die krank sind, zu allen, die sich einsam fühlen, zu allen, die es schwer haben damit, dass Weihnachten so wenig planbar ist.
Ihnen allen trotzdem ein lichtvolles und gesegnetes Weihnachtsfest und ein behütetes neues Jahr!
Ihre Pastorin Christel Handt